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Die Noten: Rekordschnitt von 2,29 und vier Mal die Traumnote 1,0

Kaum ein Abiturjahrgang – die Nachkriegszeit einmal ausgenommen – wurde so von Krisenentscheidungen durchgerüttelt wie der des Jahres 2021: Monatelang Distanzunterricht zu Hause, ansonsten nur mit Maske und Schnelltests in der Schule, Kursfahrten und Partys allesamt gestrichen, halbierte Kurse und verschobene Prüfungen… Trotzdem alledem: Am Ende war für die Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO) eine gemeinsame Feier der Abiturienten mit ihren Eltern und Lehrern doch noch möglich, und zwar in der Siegerlandhalle.

Möglich machten diesen schönen Abschluss nach allen Pandemiestrapazen einerseits die rechtzeitig sinkenden Inzidenzwerte sowie andererseits eine etwas liberalere Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen im Vergleich zur hessischen. Die Siegerlandhalle konnte gemeinsam mit dem Dillenburger Gymnasium ein überzeugendes und verordnungskonformes Hygienekonzept vorlegen: genügend Platz fürs Abstandhalten, feste Sitzplätze mit namentlicher Registrierung, Eintritt nur mit aktuellem Negativ-Testnachweis, Maskenpflicht usw. Niemand hätte vor einigen Wochen damit gerechnet, dass es auf diese Weise möglich sein würde, die Zeugnisfeier gemeinsam zu begehen, hatten doch im letzten Jahr die Eltern nur per Videoübertragung ins heimische Wohnzimmer zuschauen dürfen, wie ihre Sprösslinge das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife überreicht bekamen. Dieses Jahr nun waren alle dabei, und die Freude darüber war den Gesichtern der Gäste wie auch den Redebeiträgen auf der Bühne deutlich anzumerken.

Rekordschnitt und Jahrgangsbeste

Oberstudiendirektor Martin Hinterlang freute sich aber nicht nur darüber, sondern zeigte sich überdies beeindruckt von einem formidablen Rekordergebnis, welches der „Corona-Jahrgang“ erzielt hatte. Der Notendurchschnitt kletterte auf eine bisherige Bestleistung von 2,29 – und dies, obwohl die Prüfungsanforderungen keineswegs wegen Corona inhaltlich ausgedünnt worden wären. Einen weiteren Glanzpunkt setzten vier Abiturienten mit der Traumnote 1,0. Carlotta Deffner, Philipp Meister, Paul Weiershausen und Merle Womser wurden dafür vom Schulleiter und von Studienleiterin Andrea Stühler mit Buchgutscheinen belohnt.

Fachliche Höchstleistungen

Besondere fachliche Leistungen wurden auch dieses Jahr in gewohnter Tradition geehrt. Dr. Jörg Wendel vom Dillenburger Traditionsunternehmen Wendel Email honorierte die zwei besten naturwissenschaftlichen Abiturabschlüsse mit Stipendien in Höhe von 1.500,- bzw. 750,- Euro, die an Thiess Bretsch und Constantin Jung ausgezahlt werden, wenn sie ihr naturwissenschaftliches Studium aufnehmen. Des Weiteren wurden von diversen Fachverbänden für Prüfungshöchstleistungen mit Urkunden, Sachpreisen oder Mitgliedschaften geehrt: Marie-Kristin Moos (Deutsch), Constantin Jung (Latein), Ida Warfsmann (Ethik), Saverio Asbai (Politik & Wirtschaft), Philipp Meister und Merle Womser (beide Mathematik), Paul Weiershausen (Mathematik und Physik), Mervin Albrecht, Thiess Bretsch und Larissa Moos (alle Chemie).

WvO Diamant 2021

Seit 2013 wird der „WvO-Diamant“ vom Bürgermeister der Stadt Dillenburg gemeinsam mit dem Förderverein „Wilhelms Freunde e.V.“ für besonderes soziales Engagement in der Schulgemeinde gestiftet. Die Diamant-Trophäe sowie den Buchgutschein über 200,- Euro überreichte Vereinsvorsitzender Dr. Bernd Peter an Jahrgangssprecherin Hanna Nix, die sich trotz Corona als „krisenfestes Organisationstalent“ erwiesen und „das Herz auf dem rechten Fleck“ habe, so Peter in seiner Laudatio.

Hanna Nix hielt auch die Schülerrede und bewies durch ihre erfrischende Begeisterung für die doch noch möglich gewordene Abschlussfeier und ihren strukturierten Rückblick auf die letzten Corona-Monate sowie das „Jahrgangs-Krisenmanagement“, dass sie sich den Diamant-Preis redlich verdient hat.

Blicke zurück, aber auch nach vorn

Der Blick zurück, aber auch nach vorn war gewissermaßen die leitende Perspektive aller Redebeiträge des Nachmittags in der Siegerlandhalle.

Schulleiter Martin Hinterlang setzte bei der Einschulung als „I-Dötzchen“ im Jahr 2008 an, dachte an die Klasse-5-Aufnahmefeier mit Olympionikin und WvO-Alumna Gesa Krause im Sommer 2012, aber auch an die heiße Phase der Umstellung von G8 auf G9 im Jahr 2014: „Ein Frühjahr voller Diskussionsabende und Sitzungen, denn es gab die Chance, im Schuljahr 2014/15 auch mit laufenden Jahrgängen 6 und 7 von G8 zu G9 zu wechseln. Ihr besuchtet die Klasse 6 und entschiedet Euch mit Ausnahme einer einzigen Klasse dafür, zu G9 zu wechseln.“ Anschließend erinnerte Hinterlang natürlich auch an die jüngsten Stationen der Schullaufbahn: „16. April 2020 erster Lockdown, 27. April Rückkehr in die Schule mit einigen Kernfächern und in halbierten Kursen, Maskenpflicht ab 27. Oktober, Wechselbetrieb ab 2. November, dann wieder Distanzunterricht ab 14. Dezember, Rückkehr in den Präsenzunterricht ab 11. Januar 2021 bis zum letzten Unterrichtstag am 31.März, mündliche Abiturprüfungen baubedingt in einem Containergebäude Anfang Juni.“ Was für eine Achterbahnfahrt im Schulbetrieb!

Jens-Steffen Womser als Vertreter der Elternschaft fokussierte seine Rede ebenfalls auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nachdem er – startend im Geburtsjahr der Abiturienten – die weltpolitischen Krisen der beiden Dekaden Revue passieren ließ, appellierte er in Anlehnung an ein Zitat von Albert Einstein – „Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem die Technologie unsere Menschlichkeit übertrifft. Auf der Welt wird es nur noch eine Generation aus Idioten geben.“ – an sein Auditorium, die Menschlichkeit auch in Zukunft nicht aus dem Blick zu verlieren.

Die Optionen der Zukunft zeigte Oberstudienrätin Julia Schäfer-Schmitt als Vertreterin des Kollegiums mit Hilfe des Kinderbuchklassikers „Hodja im Orient“ von Ole Lund Kirkegaard auf. Der kleine Hodja möchte gern in die weite Welt hinaus, aber fast alle in seinem engstirnigen Dorf tun diesen Wunsch als Unsinn ab. Bis Hodja einen fliegenden Teppich geliehen bekommt, und damit startet er seine ersehnte Reise. „Mit ihren Schulabschlüssen haben Sie auch – metaphorisch – fliegende Teppiche bekommen, mit denen Sie die Welt erkunden können“, so Schäfer-Schmitt. „Jeder Teppich ist ein wenig anders gewebt, aber alle können fliegen. Damit entlassen wir Sie guten Gewissens in die weite Welt!“

Im Anschluss an die Festreden und Auszeichnungen erhielten alle 130 Absolventen ihre Zeugnisse überreicht. Stimmungsvoll umrahmt wurde die Feier von zwei musikalischen Ausnahmetalenten aus dem Abiturjahrgang: Simon Graf und Josia Hermann beeindruckten als souverän musizierendes Duo an Gitarre und Piano sowie mit gemeinsamem Gesang die Festversammlung.


Schulleiter Martin Hinterlang (l.) und Studienleiterin Andrea Stühler (r.) gratulieren den Abiturienten mit der Traumnote 1,0 (von links): Merle Womser, Philipp Meister, Carlotta Deffner und Paul Weiershausen.


Dr. Jörg Wendel überreicht den Karl-Wendel-Preis an Thiess Bretsch (l.) und Constantin Jung (r.).


Dr. Bernd Peter (r.) gratuliert der Preisträgerin des WvO-Diamanten 2021, Hanna Nix.


Fachliche Bestleistungen erzielten (von links): Marie-Kristin Moos (Deutsch), Constantin Jung (Latein), Ida Warfsmann (Ethik), Saverio Asbai (Politik & Wirtschaft), Philipp Meister und Merle Womser (beide Mathematik), Paul Weiershausen (Mathematik und Physik), Mervin Albrecht, Thiess Bretsch und Larissa Moos (alle Chemie). Es gratulieren die Fachbereichsleiter Dr. Fritz Renner (2.v.r.) und Kerstin Renkhoff (r.).


Der Abiturjahrgang 2021 auf einem improvisierten Gruppenfoto. Aus Infektionsschutzgründen war in den vorherigen Wochen kein „ordentliches“ Bild möglich.


Simon Graf (Gitarre) und Josia Hermann (Piano) gestalteten die Feier musikalisch.

2021
copyright Text: Markus Hoffmann, WvO
copyright Foto: Markus Hoffmann. WvO
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